10.11.22 – Jubiläums VGP

„Meisterprüfung“ für Jagdhunde im 75. Jubiläumsjahr – Biene vom Witten Sand hatte die Nase vorn

 In seinem 75. Jubiläumsjahr richtete der Jagdverein „Hubertus“ Büdingen die diesjährige Verbandsgebrauchsprüfung (VGP) für Jagdhunde in den Revieren um Heegheim in Suchengemeinschaft mit dem Wetterauer Jagdclub, dem Jagdclub Bad Nauheim und dem Verband für Kleine Münsterländer, Landesgruppe Hessen, aus. Die VGP bezieht sich auf die vier Fachgruppen Wald-, Feld-, Wasserarbeit und Gehorsam. An zwei Prüfungstagen durchlaufen die vierbeinigen Kandidaten über 60 Prüfungsfächer und nicht zuletzt deshalb wird die VGP auch „Meisterprüfung für Jagdhunde“ bezeichnet. Am Ende stand mit der Deutsch-Langhaar-Hündin  Biene vom Witten Sand und ihrem Führer Dirk Balzer die Suchensiegerin fest.

Ungewöhnlich nicht die Zahl der Teilnehmer, sondern die teilnehmenden Jagdhunderassen. Die Wetterau mit ihren vielen Niederwildrevieren, sonst dominiert von Deutsch-Kurzhaar und Deutsch-Drahthaar, wurde bei der Jubiläums-VGP diesmal vom kleinsten deutschen Vorstehhund, dem Kleinen Münsterländer, repräsentiert. Trotzdem setzte sich am Ende als Suchensieger die Deutsch-Langhaar-Hündin Biene vom Witten Sand und ihr Führer Dirk Balzer durch. Die anspruchsvolle Verbandsgebrauchsprüfung wird auch darin deutlich, dass vier Hunde die Meisterprüfung nicht bestehen konnten. Sie scheiterten alle bei den Aufgaben im Wasser.

Acht Hunde bestanden die Jubiläums-VGP sowie die Kleine Münsterländer-Hündin „Maja“ mit Führerin Helmtrud Elbrecht als Verbandsprüfung nach dem Schuss (VPS ). Suchensieger und ein 1. Preis mit einer Übernacht-Schweißarbeit (ÜF) wurde die Deutsch-Langhaarhündin Biene vom Witten Sand mit 124 Punkten. In weitere 1. Preise kamen die Kleinen Münsterländer Alma von den Maintalauen (124 Punkte), Führerin Dr. Katharina Bils, und Dille vom Schrenzerhang  (124 Punkte), Führerin Janina Schulz. 2. Preise gab es für die Kleinen Münsterländer Harvey II vom Forstweg, Führer Christian Nöllgen (116 Punkte);  Gioco von der Abtei  (116 Punkte), Führerin Sophie Kaufmann; Becky von der Heiligen Eich (116 Punkte), Führer Horst Merle, und Apollo vom Limberger Feld, (111 Punkte), Führer Christian Schweineberg.

Auch die Jubiläums-VGP stellte an die Gespanne hohe Anforderungen an den absoluten Gehorsam des Jagdhundes mit Leinenführigkeit, Verhalten auf dem Stand, Schussruhe, Folgen frei bei Fuß, sicherem Ablegen, Benehmen vor eräugtem Haarnutzwild und Federwild. Bei der Waldarbeit mussten die Hunde Aufgaben am Schweißriemen auf einer Schweißfährte als Übernacht- oder Tagfährte, das Bringen von Fuchs und Kanin, sowie kontrolliertes Stöbern und Buschieren bewältigen. Dabei stellt für viele Hunde das Bringen eines toten Fuchses immer wieder vor besondere Probleme. Diesmal kamen alle Hunde mit dem Rotrock zu ihrem Führer.

In der Fachgruppe Feldarbeit konnten die Führer ihre Hunde in Revieren vorstellen, die einen guten Besatz an Hasen und Rebhühnern vorweisen können. Heute keine Selbstverständlichkeit. Alle Hunde kamen gut an Hasen und Hühner, so dass die Richter keine Mühe hatten, das Benehmen vor Haar- oder Federwild zu bewerten. Das zeigt die Hegebemühungen der Revierinhaber, die oft genug auf den jagdlichen Nutzen verzichten, dafür aber einen hohen Einsatz an Verbesserungen der Lebensräume leisten. Damit verbunden eine intensive Raubwildbejagung.

Bei der Wasserarbeit im Haubenmühlenteich gab es dagegen Ausfälle. Vier Gespanne mussten hinter der Ente oder bei den Stöber- und Verlorenbringer-Arbeiten im deckungsreichen Schilfgewässer aufgeben.

Bei der Überreichung der Urkunden an die bestandenen Gespanne dankte der neue 1. Vorsitzende des Jagdvereins „Hubertus“ Büdingen, Matthias Nickel dem kynologischen Leiter, Prüfungsleiter und Sonderrichter Schweiß, Ottmar Tross, und Stellvertreter Marvin Lehmer sowie dem ganzen Ausbilder- und Richterteam mit einer großen Schar von Helfern. Eine besondere Anerkennung gab  es für die Breitstellung der Feldreviere Dortelweil, Massenheim und Nieder-Wöllstadt sowie die Waldreviere Ober-Widdersheim, Borsdorf, Glauberg, Schwickartshausen und Lissberg. Ebenso ist man dankbar für die Nutzung des Haubenmühlenteichs bei Ulfa als Übungs- und Prüfungswasser.

Die Jagdhornbläser des Jubiläums-Jagdvereins Hubertus Büdingen umrahmten die Siegerehrung am Dorfgemeinschaftshaus Heegheim, wo Heike Altvater und ihr Team für die Bewirtung sorgten.

Im Bild Suchensieger Dirk Balzer (Mitte) mit seiner Deutsch-Langhaarhündin Biene vom Witten Sand. Usie wurden vom 1. Vorsitzenden des Jagdvereins „Hubertus“ Büdingen, Matthias Nickel (links) und Suchenleiter Ottmar Tross mit einem 1. Preis belohnt. hr/Foto: red