Herzstück des Jagdvereins

Hubertus Büdingen weiht modernisierten Schießstand im Jägertal ein
Artikel aus LOKALES Büdingen vom 3. September 2025


Bild: Hans-Dieter Stehr

Büdingen (hr). „Eine Bereicherung für die Wetterau und das Land, die Schießausbildung der Jungjäger in fester Hand.“ Was Thomas Flor, der Vorsitzende des Bad Nauheimer Jagdclubs, so nett reimte, traf den Nagel auf den Kopf. Auch an der Zahl der Ehrengäste, die zur Einweihung des modernisierten Schießstandes des Jagdvereins Hubertus Büdingen in Jägertal gekommen waren, ließ sich dessen Bedeutung für die Region ablesen.

Projekt war eine Herkulesaufgabe

Vorsitzender Matthias Nickel zeigte sich erleichtert. Im Zuge der Feierstunde sprach er von einer Herkulesaufgabe, die der Verein zu stemmen hatte. Mit 65 699 Euro beteiligte sich der Jagdverein Hubertus am Projekt. Hinzu kamen  Fördermittel des Landes Hessen in Höhe von 284 623 Euro. Der Vorsitzende hob besonders das Engagement der vielen Helfer hervor. „Ohne die unzähligen ehrenamtlichen Arbeitsstunden wäre die Modernisierung nicht zu leisten gewesen“. Zufrieden und stolz bezeichnete er den Schießstand als „Herzstück des Jagdvereins“. Nickel skizzierte den schwierigen Weg der Modernisierung: Was in den 1960er Jahren durch den damaligen Vorstand um den Vorsitzenden Walter Balser den Anfang nahm, setzten über viele Jahre alle Vorstände, die in irgendeiner Art und Weise mit dem Bau, der Unterhaltung oder mit dem Umbau des Schießstandes befasst waren, bis zum heutigen Tage fort.

2019 änderten sich die Sicherheitsvorschriften. Bei einer Regelabnahme wurden gravierende Mängel beanstandet. Der damalige Vorstand entschloss sich daraufhin, den Stand zu schließen. Die zuständige Behörde versagte den Weiterbetrieb. „Aber“ so Nickel, „André Lehmer und Andreas Mohr haben mit dem Vorstand reagiert und sogleich einen Antrag zur Förderung aus Mitteln der Jagdabgabe des Landes Hessen gestellt. Ihnen war klar, dass die Sanierung der Anlage nur mit Vereinsgeldern nicht zu schaffen ist“.

Umfangreiche Dokumentation

Auf Grundlage dieses Antrags folgte die jetzt zu Ende gegangene Sanierung. Nach der Planung und Abrechnung der Arbeiten mit Abgabe des Gesamtverwendungsnachweises konnte der Antrag auf die Bauausführung gestellt werden. Ausschreibungen und Ortstermine folgten. Matthias Nickel: »Alles musste dokumentiert, jede Mail, Gesprächsnotiz, Zahlung und Eigenhilfemaßnahme im Gesamtverwendungsnachweis aufgeführt werden. Dazu eine lückenlose Dokumentation aller geleisteten Arbeiten mit Fotobelegen über den alten und jetzigen Zustand der Anlage. Im Ehrenamt ist das eine sehr zeitaufwendige Arbeit«, bilanzierte der Vorsitzende. Ihm blieb am Ende nur der Dank an alle, die den Jagdverein unterstützt hatten. Nickel lobte besonders den Architekt und die bauausführenden Firmen für die Umsetzung.


Bild: Hans-Dieter Stehr

Der neue Schießstand ist ein Gewinn für den Verein und die gesamte Region: modern, sicher und bestens ausgestattet – ein Ort, der Training, Gemeinschaft und gelebte Jagdtradition verbindet. Anerkennung, die es nicht nur von der Ersten Kreisbeigeordneten Birgit Weckler gab, die zwischen den Zeilen die Behördenkritik herauslas und sich für eine Besserung einsetzen wollte. Auch Marten Fijaut, Vorstandsmitglied des Landesjagdverbandes (LJV), gratulierte gemeinsam mit dem später eintreffenden LJV-Vizepräsident Dieter Mackenrodt den Büdinger Kollegen. Wie wichtig der Schießstand in Büdingen für die Jungjägerausbildung ist, zeigt etwa eine Anfrage aus dem Hochtaunuskreis. Und im Wetteraukreis ist er sowieso die einzige Anlage dieser Art.

Jungjäger erhalten Jägerbrief

Die Hubertus-Jagdhornbläsern gestalteten die Einweihung musikalisch. Mit dem Signal »Gebt die Pfunde ihm« zelebrierte der stellvertretende Vorsitzende des Jagdvereins Hubertus, Claus Schnelle, traditionsgemäß den Jägerschlag. Danach erhielten die Jungjäger aus dem Kurs 2024/2025, Michel Berger, Ronja Leitsch und Philipp Lischey-Haerta, den begehrten Jägerbrief. Danach wurde Joseph Riddle, der sein Amt als Ausbilder im Sachgebiet Recht niedergelegt hatte, von den Vorsitzenden mit einer Ehrenurkunde verabschiedet.


Bild: Hans-Dieter Stehr                                                                                                                             

Die Gäste hatten im Anschluss die Gelegenheit, den Schießstand zu besichtigen. Für die Verköstigung der Besucherinnen und Besucher war bestens gesorgt. Manche stellten zudem ihr Können im Laserschießkino unter Beweis.

Die Modernisierung des Schießstandes hat etwa 350 000 Euro gekostet. © pv