Matthias Nickel neuer Vorsitzender der „Hubertus“-Jäger
Nidda/Region (hr). Die nach der zweijährigen Corona-Zwangspause mit Spannung erwartete erste Jahreshauptversammlung des mit 520 Mitgliedern größten Jagdvereins im Wetteraukreis, dem „Hubertus“ Büdingen, ist trotz einer umfangreichen Tagesordnung in ruhigem Fahrwasser verlaufen. Im kleinen Saal des Bürgerhauses Nidda wurde als für die Zukunft des Jagdvereins wichtigsten Tagesordnungspunkt eine neue Vereinsspitze und ein neues Vorstandsteam gewählt: Matthias Nickel aus Glauberg wurde zum neuen Vorsitzenden der Jägerschaft im Altkreis Büdingen gewählt, sein Stellvertreter ist Uwe Herrmann aus Düdelsheim. Es zeichnete den Ablauf aus, dass alle neuen Mandatsträger überwiegend einstimmig von der Versammlung gewählt wurden. Und: Mit einer gut gefüllten „Kriegskasse“ als Zeichen, dass der alte Vorstand gut gewirtschaftet hat, kann der Jagdverein jetzt große Aufgaben wie den Neubau des Schießstandes anpacken.
Nach der Begrüßung und Totenehrung, untermalt durch die Klänge der Jagdhornbläser, wurden die Jungjäger frei gesprochen und erhielten ihren Jägerschlag. Was den Jagdverein auszeichnet: Seit vielen Jahren bestehen alle Prüflinge dieses „grüne Abitur“ – ein Zeichen für die gute Qualität der Ausbildung, so Lehmer. Danach bestimmten die Jahresberichte des 1. Vorsitzenden André Lehmer, von Schießwart Martin Henes, des Obmanns für das Gebrauchshundewesen Ottmar Tross, des Obmanns für das Jagdhornblasen Holger Schneider, des Ausbildungsleiters, kommissarisch von André Lehmer ausgeführt, und Kassenverwalterin Sonja Hirsch den Ablauf der Regularien. Der scheidende Jägerchef André Lehmer ging dabei auf ein Reizthema im Jagdverein als Jäger-Ausbildungsverein im Wetteraukreis ein: den Schießstand im Büdinger Jägertal. Ein neuer Sachverständiger bemängelte die baulichen Einrichtungen, die, so Lehmer, „nach 40 Jahren alle Regelprüfungen überstanden hatten. Plötzlich war alles falsch!“ Damit wurde dem Jagdverein die Schießerlaubnis entzogen, die Schießprüfung der angehenden Jäger entfiel, es konnten in den letzten zwei Jahren keine Jungjäger mehr ausgebildet werden. Durch Coronahürden war auch die Vereinsarbeit eingeschränkt und im Wust der Auflagen und Förderungen ging die Zeit vorbei. Nachdem die Förderungsrichtlinien in 2021 noch einmal geändert wurden, liegt jetzt ein förderungswürdiger Antrag, von Andreas Mohr formuliert, vor. Man warte jetzt auf die schriftliche Zusage. André Lehmer zeigte sich aber zuversichtlich, dem neuen Vorsitzenden und Vorstand eine positive Nachricht hinterlassen zu können.
Breiten Raum nahmen auch die Ausführungen des 2. Vorsitzenden und Naturschutzbeauftragten, Andreas Mohr, ein. Besonders bringt die Jäger in Harnisch, dass das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV) beabsichtigt, mit der anstehenden Novellierung der Hessischen Jagdverordnung den Wildarten Feldhase und Rebhuhn eine ganzjährige Schonzeit aufzuerlegen. Das, so Mohr, stelle die jahrelangen Bemühungen der Jäger besonders im Rebhunhegering Wetterau auf den Kopf. Mohr skizzierte die nicht mehr nachvollziehbaren Maßnahmen im hessischen Umweltministerium und sieht erneut die Jägerschaft gefordert, will sie sich nicht wichtige Arbeitsfelder enteignen lassen.
Positiv waren dagegen die Ausführungen von Kassenverwalterin Sonja Hirsch. Sie belegte detailliert die gute Finanzlage des Vereins, der trotz Corona in den letzten zwei Jahren gut gearbeitet habe. Eine saubere und übersichtliche Buchführung bescheinigte auch für seinen Kollegen Hubert Tomec Kassenprüfer Uli Imhof. Eine einstimmige Entlastung des Vorstandes setzte einen eindrucksvollen Schlussstrich unter eine schwierige Zeit.
Das Vorstandsduo André Lehmer und Andreas Mohr konnten dann einige verdiente Mitglieder ehren. Auch diese Auszeichnung blieb zwei Jahre auf der Strecke. Für 25 Jahre Mitgliedschaft waren es Helmut Binapfel, Helmut-Wilfried Clarius, Karl-Heinrich Strack, Carsten Wolf. Für 40 Jahre wurden Ralph Lemp, Wolfgang Lorenz und Armin Schmidt geehrt. Seit 50 Jahren sind Bernd Meub, Wolfgang Binder und Edwin Klapp und gar 70 Jahre Ernst Möller Mitglied im Jagdverein „Hubertus“ Büdingen.
Für außerordentliche Verdienste wurden mit den Verbandsnadeln des Landesjagdverbandes in Silber Wolfgang Steffens, Walther Schiffner, mit der DJV-Nadel in Bronze Ottmar Troß, Holger Schneider, Reiner Schulze und Karlheinz Dressler geehrt. Die Ehrennadel für langjähriges Wirken an Wild und Waidwerk überreichte André Lehmer an Mandy Körner, Petra Bergmann, Peter Blum, Marcus Hergenröther und Benjamin Göbl. Zum Schluss wurden zu neuen Ehrenmitgliedern Archie R. Bolyard, Herbert Diehlmann, Rüdiger Henning, Hans-Wolfgang Humbroich, Manfred Meißnest und Prinz Christian-Peter Wittgenstein ernannt.
Ebenso professionell verlief die Neuwahl des Vorstandes, die einstimmig verlief. Das volle Vertrauen der Mitglieder erhielt der geschäftsführende Vorstand mit der neuen Spitze Matthias Nickel und Uwe Herrmann. Aus dem Stand zeigte der neue Jägerchef, im Beruf Kreisbrandmeister beim Wetteraukreis, dass er nicht nur Feuer löschen kann. Sein Format: Er dankte in seiner Antrittsrede nicht nur für das Vertrauen der rund 90 Mitglieder, sondern auch dem scheidenden Vorstand und insbesondere André Lehmer und Andreas Mohr, die den Jagdverein durch schwierigen Zeiten führten. Es werde sein Bestreben sein, die Verantwortung der „Hubertus“-Jäger für Wild und Natur in der Öffentlichkeit und nach innen darzustellen. Matthias Nickel sieht für den Jagdverein eine gute Zeit kommen, da sich jetzt auch das schwierige Thema Schießstand kläre.
Dem neuen Vorstand des Jagdvereins „Hubertus“ Büdingen gehören jetzt als 1. Vorsitzender Matthias Nickel, 2. Vorsitzender Uwe Herrmann, Kassenwartin Sonja Hirsch, stellvertretende Kassenwartin Janina Fiedler, Schriftführerin Mandy Körner und stellvertretende Schriftführerin Sabine Evans an. Die Öffentlichkeitsarbeit übernimmt Margit Hain. Die weiteren Ämter: Hegeringleiter Altenstadt Walter Schiffner, Stellvertreter Karl-Heinz Dressler; Hegeringleiter Glauburg Hans Hess, Hegeringleiter Gedern Benjamin Göbl, Stellvertreter Claus Schnelle; Hegeringleiter Nidda Maximilian Mohr, Stellvertreter Matthias Pipp, Hegeringleiter Schotten Benjamin Göbl, Stellvertreter Florian Oechler; Ausbildungsleiter Hans Evans, Obmann Jagdliches Schießen Martin Henes, Stellvertreter Karsten Kaiser; Obmann Hundewesen Ottmar Troß, Stellvertreter Marvin Lehmer; Obmann Jagdhornbläser Holger Schneider, Stellvertreter Winfried Blum; Obmann Naturschutz Maximilian Mohr, Stellvertreter Udo Hegemann; Obmann Fangjagd Jochen Schuldt.
