Schöner hätte der natürliche Background nicht sein können. Vor blauem Himmel und saftig-grünen Blühpflanzen, die ihre Pracht aber erst entfallen müssen, den PS-starken Traktor als technischen Hintergrund, überreichte Petra Kalbhenn als Vorständin der VR Bank Main-Kinzig-Büdingen einen Spendenscheck über 2000 EURO an Jäger Hans-Dieter Stehr.
Nachhaltigkeit im Mittelpunkt
Der Jagdpächter tritt seit 2016 für Artenvielfalt, für Insekten und Bienen im Revier Büdingen-Wolf ein. Für das Spendenbild hatte Stehr aber Wert darauf gelegt, auch Landwirt Mathias Mäser an seiner Seite zu haben. Denn, so der Jäger, „nur mit der praktischen und unabdingbaren Unterstützung des versierten Landwirts konnten wir in diesem Jahr einen Neuanfang starten“.
Vorständin Petra Kalbhenn betonte, dass die VR Bank gerne mit einer Spende die Biodiversität unterstütze. Die Beschäftigung mit dem Thema Nachhaltigkeit sei vom Rand unseres Denkens weiter Richtung Mittelpunkt gewandert. Der Begriff selbst habe sich in den letzten Jahren stark entwickelt und sei mittlerweile in vielen Bereichen unseres Lebens anzutreffen. Deshalb gehöre die Nachhaltigkeit zur Firmenphilosophie, mit der Naturschutzaktion von Mathias Mäser und Hans-Dieter Stehr sei sie sinnbildlich für jeden nachvollziehbar.
2016 wurde im Einklang mit dem Magistrat und der Stadtverordnetenversammlung die Biotopsvernetzung im Revier Büdingen-Wolf in Gang gesetzt. Damit wurden bestimmte Graswege in dem 221 Hektar großen Büdinger Becken zwischen Büdingen und Wolf renaturiert und blühende Bändern in die landwirtschaftlich intensiv genutzte Fläche „eingebaut“.
„Sie stellen“, erklärte Jäger und Naturschützer, „eine Verbindung zwischen Wald und Eichelberg her“. Allerdings hatte auch dieses Projekt Probleme mit den Wetterbedingungen. In den letzten beiden Jahren, ärgerte sich Stehr, sei das teure und zertifizierte Saatgut mangels Regens regelrecht verbrannt. Deshalb bestellte man für 2025 neues Saatgut und Landwirt Mathias Mäser aus Wolf, zugleich Ortslandwirt und Vorsitzender der Jagdgenossenschaft, sorgte bereits im Januar für den Neuanfang. Denn, so erklärte der Fachmann, auch die renaturierten Graswege müssen wie Ackerland behandelt, das heißt ein Saatbett maschinell hergestellt werden. Ohne die großen Maschinen wäre die Naturschutzarbeit, die sich nur aus Spenden und eigenen Mitteln trägt, undenkbar, bedankte sich Stehr.
In Gartenschau integrieren
Insgesamt wird aus etwas zwei Kilometern ehemaliger rauer Grasweg durch 38 Kultur- und Wildpflanzenarten Bienenweide, aber auch Deckung und Nahrung für bedrohte Feldflur- und Vogelarten wie Feldhase, Rebhuhn und Lerche. Mit der praxisgerechten Grundlage können die hoffentlich aufgehenden „blühenden Bänder“ auch in die Landesgartenschau Oberhessen integriert werden.
Neben Mathias Mäser als Landwirt gehören zu dem Netzwerk von Jäger Hans-Dieter Stehr die Stadt Büdingen, die Untere Naturschutzbehörde, der Jagdverein Hubertus Büdingen, der Landesjagdverband und die Hegegemeinschaft Büdingen-Nord. Deshalb war beim Fototermin auch Sonja Hirsch vertreten, die als Rechnerin des gemeinnützigen Jagdvereins Spendenbescheinigungen – in diesem Fall für die VR Bank Main-Kinzig Büdingen – ausstellen kann.

