Schießstand ist Herzstück des Jagdvereins

Artikel aus dem Sonntag Anzeiger vom 30. August 2025

Büdingen (hr). „Eine Bereicherung für die Wetterau und das Land, die Schießausbildung der Jungjäger in fester Hand.“. Was der 1. Vorsitzende des Bad Nauheimer Jagdclubs, Thomas Flor, so nett reimte, trifft genau den Punkt. Auch an der Zahl der vielen Ehrengäste konnte man bei der Einweihung des modernisierten Schießstandes des Jagdvereins Hubertus Büdingen dessen Bedeutung für eine ganze Jägerregion ablesen. Und der stemmte, so ein erleichterter 1. Vorsitzender Matthias Nickel diese Herkulesaufgabe geschafft zu haben, die Kosten mit Vereinsmitteln von 65.699 Euro für nicht abgedeckte Maßnahmen und für den Bau eingesetzte Fördermittel des Landes Hessen aus der Jagdabgabe in Höhe von 284.623 Euro. „Und ohne die vielen ehrenamtlichen Arbeitsstunden wäre die Modernisierung nicht zu leisten gewesen“, betonte Nickel.

Nickel konnte mit dem 2. Vorsitzenden Claus Schnelle zur Einweihung als Ehrengäste nach der musikalischen Offerte durch die „Hubertus“-Jagdhornbläser Marten Finjaut (Vorsitzender Kreisjagdverein Gelnhausen) und Vorstandsmitglied des LJV Hessen und LJV-Vizepräsident Dieter Mackenrodt (Vorsitzender des Jagdvereins „Hubertus“ Gießen), SPD-MdL Lisa Gnadl und CDU-MdL Patrick Appel, Erste Kreisbeigeordnete Birgit Weckler, Büdingens Bürgermeister Benjamin Harris, Benjamin Göbl, Jäger und Bürgermeister von Schotten, den Ersten Beigeordneten der Gemeinde Glauburg, Thomas Meißner, Büdinger Stadtverordnete und vom Hessischen Bauernverband Andrea Rahn-Farr begrüßen. Außerdem Karl-Heinz Reith (Vorsitzender Jagdclub St. Hubertus Bad Vilbel), Thomas Ulrich (Vorsitzender Wetterauer Jagdclub), Thomas Flor (Vorsitzender Bad Nauheimer Jagdclub), Ehrenmitglieder, die ehemaligen Hubertus-Vorsitzenden Andreas Mohr und André Lehmer, den Schießstandsachverständigen Dieter Klee, Architekt Manfred Möser und die Vertreter der bauausführenden Firmen.

Antrag zur Förderung gestellt

Der Vorsitzende skizzierte vor den Anwesenden den schwierigen Weg der Modernisierung: Was in den 1960er-Jahren durch den damaligen Vorstand um den Vorsitzenden Walter Balser den Anfang nahm, wurde über viele Jahre von allen Vorständen, die in irgendeiner Art und Weise mit dem Bau, der Unterhaltung oder mit dem Umbau des Schießstandes befasst waren, bis zum heutigen Tage fortgesetzt. 2019 änderten sich die Sicherheitsvorschriften, eine Regelabnahme wurde durchgeführt und gravierende Mängel beanstandet. Der damalige Vorstand entschloss sich daraufhin, den Stand zu schließen. Ein Weiterbetrieb wurde durch die zuständige Behörde versagt. Aber, so Nickel „André Lehmer und Andreas Mohr haben mit dem damaligen Vorstand reagiert und sogleich einen Antrag zur Förderung aus Mitteln der Jagdabgabe des Landes Hessen gestellt. Ihnen war klar, dass die Sanierung nur mit Vereinsmitteln nicht durchführbar ist“. Auf Grundlage dieses Antrages folgte dann die jetzt durchgeführte Sanierung.

Nach der Planung und Abrechnung der Maßnahme mit Abgabe des Gesamtverwendungsnachweises konnte der Antrag auf die Bauausführung gestellt werden. Diverse Ausschreibungen, Ortstermine folgten. Matthias Nickel: „Alles musste dokumentiert, jede Mail, Gesprächsnotiz, Zahlung, Eigenhilfsmaßnahme im Gesamtverwendungsnachweis aufgeführt werden. Dazu eine lückenlose Dokumentation aller durchgeführten Arbeiten mit Fotobelegen über den alten und jetzigen Zustand der Anlage. Im Ehrenamt eine sehr zeitaufwendige Arbeit“, bilanzierte der Vorsitzende. Ihm blieb am Ende nur das herzliche „Danke“ an alle, die den Jagdverein unterstützten – im Verein oder bei den am Bau Beteiligten. Und er lobte besonders Architekt und bauausführende Firmen für die Umsetzung.

Gewinn für Verein und Region

Der neue Schießstand ist ein Gewinn für den Verein und die gesamte Region: modern, sicher und bestens ausgestattet – ein Ort, der Training, Gemeinschaft und gelebte Jagdtradition verbindet. Anerkennung, die es nicht nur von der Ersten Kreisbeigeordneten Birgit Weckler gab, die zwischen den Zeilen die Behördenkritik herauslas und sich für eine Besserung einsetzen wolle. Auch LJV-Vorstandsmitglied Marten Finjaut gratulierte gemeinsam mit dem später eintreffenden LJV-Vizepräsident Dieter Mackenrodt den Büdinger Kollegen. Wie wichtig der Schießstand in Büdingen für die Jungjägerausbildung ist, zeigt mittlerweile auch eine Anfrage aus dem Hochtaunuskreis. Und im Wetteraukreis ist er sowieso die einzige Anlage dieser Art.

Umrahmt wurde die Einweihung musikalisch von den Hubertus-Jagdhornbläsern. Mit dem Signal „Gebt die Pfunde ihm“ zelebrierte der 2. Vorsitzende Claus Schnelle traditionsgemäß den Jägerschlag. Danach erhielten die Jungjäger aus dem Jungjägerkurs 2024/2025, Michel Berger, Ronja Leitsch und Philipp Lischey-Haerta, den begehrten Jägerbrief.

Danach wurde Joseph Riddle, der sein Amt als Ausbilder im Sachgebiet „Recht“ niedergelegt hat, von den Vorsitzenden mit einer Ehrenurkunde verabschiedet. Anschließend konnte der Schießstand besichtigt werden, die Besucherinnen und Besucher wurden nicht nur verköstigt, sondern konnten auch ihr Können im Laserschießkino unter Beweis stellen.